

Zeit- und Pulsmessung, Routenplanung und Musik in den Ohren: Wenn wir laufen, begleitet uns modernste Technologie auf Schritt und Tritt. Wir haben uns gefragt: Braucht es eine digitale Entgiftung?
Wir bei On lieben Apps, Smartwatches und benutzen zahlreiche digitale Tools, um unseren Lauf zu optimieren. Gleichzeitig verbringen auch wir viel Zeit vor dem Bildschirm und finden, dass uns eine Pause einmal ganz guttun würde. Wenn die Musik nicht spielt oder das GPS-Tracking nicht funktioniert, kann das deinen Lauf schon mal gründlich ruinieren und du ärgerst dich darüber, deine Zeit damit verschwendet zu haben. Wie aber wäre es, wenn wir der Blutooth-Verbindung auch mal eine Pause gönnen und uns darauf besinnen, weshalb wir das Laufen so sehr lieben?
Uns von der Technologie zu „disconnecten“ und nicht ständig von Reizen überflutet zu werden, kann helfen, den Körper wieder besser zu spüren, den Kopf frei zu bekommen und sich stärker auf Form und Technik des Laufens zu konzentrieren. Doch genau wie bei jeder anderen Gewohnheit kann es schwierig sein, sie zu brechen und den Tech-Entzug durchzuhalten. Um dir den Ausstieg zu erleichtern, haben wir die drei am häufigsten verwendeten technischen Hilfsmittel, die beim Laufen zum Einsatz kommen, einmal genauer unter die Lupe genommen und verraten dir, welche „Heilmittel“ es gibt, um davon loszukommen.
Musik kann ein grossartiger Trainingspartner sein und dir den nötigen Motivationsschub geben. Es gibt sogar Studien, die besagen, dass das Hören von Musik die eigene Leistung um bis zu 10 % steigern kann. Wenn du also einen Rekord brechen willst, kann das ein Bonus sein. Auf lange Sicht aber, kann sich das Hören von Musik auch negativ auswirken. Ist das Tempo des Musikstücks unregelmässig oder die Musik stoppt mittendrin, kann das deinen Rhythmus ganz schön durcheinander bringen. Und wenn du den Track, den du hörst, nicht magst, musst du während des Laufens nach Alternativen suchen. Das haben wir alle schon erlebt.
42 Kilometer, tausende Zuschauern, während Stunden unterwegs: Ein Marathon ist eine grosse Sache. Doch jeder, der nach einem Marathon einmal die Ziellinie überquert hat, sagt dasselbe: Es waren die Leute, die mich gepusht haben. Der Applaus und Jubel der Zuschauer, Leute die dich anfeuern und dir zurufen „du schaffst es!“ – das ist eine unvergleichliche Erfahrung und der beste Track für deine Ohren. Da kann keine Musik-Playlist mithalten. Also empfehlen wir dir: Wage es und melde dich an für einen Marathon an (siehe unseren Marathon-Leitfaden an). Wenn du dich darauf vorbereitest und mehr und mehr Kilometer läufst, versuche deine Kopfhörer einmal wegzulassen. Wenn du dann am Start stehst und die Marathon-Zuschauer dich anfeuern, wirst du froh sein, diesen Schritt getan zu haben.
Nie weit von uns, ist das Smartphone zum beliebtesten Laufbegleiter geworden. Wir nutzen es nicht nur, um Musik zu hören, Fotos zu machen oder unseren Lauf zu tracken, sondern checken zwischendurch sogar mal Nachrichten. Und es gibt uns ein gutes du sicheres Gefühl, zu wissen, dass wir jederzeit jemanden anrufen könnten. Allerdings werden Smartphones immer grösser und schwerer – was unseren Lauf einschränken kann. Und besteht nicht der Sinn des Laufens und von Training im Allgemeinen darin, sich eben gerade einmal von der Welt zurückzuziehen und nicht ständig erreichbar zu sein?
Die beste Lösung, damit das Smartphone beim Laufen zu Hause zu bleibt? Laufe mit jemand anderem. Wenn du mit einem Freund läufst, bietet das nicht nur die Gelegenheit für spannende Gespräche unter Gleichgesinnten, sondern kann dich auch anspornen und motivieren. Und: Gemeinsames Laufen ist sicherer. Deine Freunde laufen nicht? Dann wird dir eine kurze Online-Suche helfen, einen Club oder Lauftreff in deiner Nähe ausfindig zu machen.
Rund ein Drittel der Läufer erfasst die gelaufenen Kilometer samt Zeit auf die eine oder andere Weise – sei es via Smartwatch, Smartphone-App, GPS oder einem anderen Gerät. Das Wissen um unsere Laufzeiten sagt uns, wo wir stehen, wie ob wir uns verbessern und die uns gesteckten Ziele erreichen. Aber weisst du was? Es gab eine Zeit, in der die Leute keine teuren Hightech-Geräte hatten, um ihre Zeit zu erfassen und sie schafften es trotzdem.
Ob du es glaubst oder nicht, du kannst deine Laufzeit auch ohne modernster Technologie ermitteln. Schau einfach vor und nach dem Lauf auf die Uhr und schreib die Zeit mit Stift und Papier auf. Das hat Charme! Oder du gehst noch einen Schritt weiter und machst gar nichts. Du wirst sehen, dass Laufen ohne den limitierenden Rahmen der Zeit- und Streckenerfassung wahnsinnig befreiend ist.
Wenn wir uns einmal von unsren technischen Hilfsmitteln trennen, Benachrichtigungen ausschalten und die Musik und der ganze Rest weglassen – sei es auch nur für kurze Zeit – kann uns das helfen, uns besser im Einklang mit unserem Lauf zu fühlen und uns wieder darauf zu besinnen, weshalb uns dieser Sport so begeistert.