

Die südwestlichen US-Bundesstaaten haben für jeden Läufer etwas zu bieten. Trails in der Wüste, endlose Strassen, urbane Abenteuer. Auf unserem Road Trip haben wir sie alle erkundet – vom Death Valley bis Palm Springs. Das hier ist eine virtuelle Postkarte mit Tipps dazu, wie du in unsere Fussstapfen treten kannst.
Lass dich von dem bedrohlichen Namen nicht abschrecken. Mit der richtigen Planung und einigen Vorsichtsmassnahmen ist das Death Valley ein toller Ort zum Laufen – besonders für alle, die gern abseits der Strasse unterwegs sind.
Der Golden Canyon Trailhead ist ein guter Ausgangspunkt. Die Trails sind technisch nicht sehr anspruchsvoll. Nach etwa 10 km hast du bereits die atemberaubenden Felsformationen rund um den Zabriskie Point erreicht.
Schau dir unbedingt das Badwater Basin an. Hier beginnt der berüchtigte Ultramarathon Badwater 135. Ein Lauf dorthin gibt dir einen Vorgeschmack auf «den härtesten Wettlauf der Welt». Wenn deine Beine noch mitmachen, lohnt sich ein Aufstieg zum Dante’s View, einem Aussichtspunkt, von dem aus du das Tal-Panorama bewundern kannst.
Nimm auf jeden Fall Sonnenschutz und Wasser mit. Die besten Temperaturen für Läufer erlebst du zwischen November und März. Danach steigen die Durchschnittstemperaturen im Death Valley auf 32 °C und erreichen im Juli mit glühend heissen 47 °C ihren Höhepunkt.
Es bleibt heiss: unser nächstes Ziel ist der Valley of Fire Park. Die Strassen, die durch diese Marslandschaft aus Sandstein führen, scheinen in der Unendlichkeit zu verschwinden. Hier kannst du auf Asphalt Kilometer um Kilometer zurücklegen. Aber Achtung: Der Park trägt seinen Namen nicht umsonst. Auch hier sind Sonnenschutz und Wasser ein absolutes Muss. Bleib ausserdem auf dem Seitenstreifen. Die Strassen sind zwar relativ ruhig, aber du musst trotzdem aufmerksam sein.
Wie im Death Valley erwartet dich das Abenteuer auch hier vor allem abseits der Strasse. Das Trail Run Project hat einige fantastische Laufstrecken zusammengestellt, auf denen du die Trails im Valley of Fire entdecken kannst. Beachte aber, dass diese nicht gekennzeichnet sind und durch raues Gelände führen. Aufgrund der Bedingungen in der Wüste sind diese Strecken nur für erfahrene Trailrunner zu empfehlen.
Wenn du im Valley of Fire bist, musst du auf jeden Fall den Fire Wave Trail absolvieren. Er ist nur 2,4 km lang und somit perfekt als entspannte Auflockerung nach dem Lauf. Die Schönheit dieses Trails macht seine geringe Länge wieder wett: die gestreiften Sandsteinformationen sind einfach nicht von dieser Welt.
Zeit für ein bisschen Erholung im Coachella Valley. In diesem Ferienort dreht sich alles um Sport, und ausserhalb der glühend heissen Sommermonate finden Sportler hier ein Paradies auf Erden.
Die beliebteste Laufstrecke in Palm Springs führt am Palm Canyon Drive entlang. Sie ist 10,5 km lang, eben und bietet einen tollen Ausblick. Von der Stadt aus läufst du in Richtung Agua Caliente Indianerreservat – so weit du willst, und danach wieder zurück. Unterwegs findest du Wahrzeichen wie den Historic Tennis Club und das Palm Springs Art Museum.
Es zieht dich in die Höhe? Dann auf zum Skyline Trail. Das ist der erste Abschnitt des 26 km langen Cactus to Clouds Trail, der von Palm Springs bis auf den 3.302 m hohen San Jacinto Peak führt. Der Trail beginnt etwa 150 m über dem Meeresspiegel, sodass du ca. 3.100 Höhenmeter bezwingen musst – und das auf gut zwei Dutzend Kilometern. Damit ist der Cactus to Clouds Trail einer der steilsten der Welt. Vielleicht solltest du dieses Abenteuer eher als Wanderung und nicht als Trailrunning betrachten.
Für alle, die es eher in die Innenstadt als ins Gebirge zieht, bietet Palm Springs unzählige Yoga-Studios – perfekt, um ein wenig in sich zu gehen und gleichzeitig die Beweglichkeit zu verbessern.
Diese Attraktion lässt sich eher erkunden als erlaufen, ist aber absolut einzigartig. Salvation Mountain ist im Prinzip ein riesiges Kunstwerk, das der ortsansässige Leonard Knight aus einer Mischung aus Lehm, Stroh und bleifreier Farbe geschaffen hat.
Hier treffen bunte Malereien auf religiöse Verse und laden zum Nachdenken und Entdecken ein. Seit Leonard Knight im Jahr 2014 gestorben ist, wird die riesige Skulptur von einer engagierten Stiftung und mehreren Freiwilligen instand gehalten.
Am Salvation Mountain kannst du dir jede Menge positive Vibes für deine nächste Herausforderung holen. Für uns war das Speed-Training in der Stadt der Engel.
Letzter Halt: Los Angeles. Hier haben Läufer die Qual der Wahl. Der Grossstadtdschungel ist so weitläufig, dass du schon weit vor der Stadtgrenze an deine Grenzen gelangst.
Ein Beispiel für die scheinbar endlosen Möglichkeiten für Läufer ist The Strand. Dieser mehr als 35 km lange, ebene Radweg verläuft vom Torrance County Beach an der Küste entlang zum Will Rogers State Beach. Hier kannst du Seeluft schnuppern, während du an Wahrzeichen wie dem Santa Monica Pier und Venice Beach entlang läufst – besser kannst du Sehenswürdigkeiten nicht erleben.
Ein bisschen Trailrunning abseits der Berge gefällig? Auf dem Runyon Canyon Trail ist der Name Programm. Hier wird es zwar ziemlich voll, aber der 4 km lange Rundweg bietet jede Menge Spass und einen Ausblick auf den Hollywood-Schriftzug.
Wenn du lieber Strecke machen willst, ist der Griffith Park ein Paradies für Ausdauersportler. Im zweitgrössten Stadtpark der USA erwarten dich 35 Trails – insgesamt 85 km unbefestigte Wege. Wir mussten unseren Aufenthalt fast verlängern ...
Ein anderer Tipp für Läufer und Entdecker ist Silver Lake. Tauche bei einem urbanen Lauf in eine Atmosphäre voller Kreativität ein oder erkunde den gleichnamigen Stausee, um den ein schöner, 3,5 km langer Rundweg führt. Ob du ein entspanntes Tempo wählst oder es mit Intervalltraining versuchst, hängt von dir ab. Eine Pause in einem der unglaublich coolen Cafés dieser Gegend darf jedenfalls nicht fehlen.
Das Beste am Laufen in L.A.? Du musst niemals aufhören. In einer Stadt, die niemals schläft, kannst du zu jeder Tages- und Nachtzeit Tempo machen. Perfekt, um sich vor einem Nachtflug zurück in die Schweiz noch einmal die Beine zu vertreten ...