

42,195 Kilometer läuft man nicht ohne Grund. Für jeden, der einen Marathon läuft, gibt es ein «Warum». Und alle anderen fragen: «Warum?» Doch warum ist die Marathon-Distanz so legendär? Wir haben On Elite-Sportler nach ihren Antworten gefragt.
Als Rachel Cliffs Leichtathletik-Trainer sah, dass sie einen 25 km langen Tempo-Lauf spielend bewältigte, wusste er, dass sie für die lange Distanz bereit war. Und so war es auch. Schon bei ihrem zweiten Wettkampf brach Rachel den kanadischen Marathon-Rekord, der zuvor sechs Jahre lang ungebrochen war: mit 2:26:56.
Ich mag die ständige Herausforderung und suche dauernd neue Möglichkeiten, mich zu verbessern. Zum Teil mache ich weiter, weil ich glaube, dass ich noch mehr geben kann. Aber grösstenteils ist es wohl die Tatsache, dass ich den Sport immer noch liebe.
Der japanische Nagoya-Marathon für Frauen im März 2019. Dort habe ich meine persönliche Bestzeit erreicht, und das Rennen ist für mich wirklich gut gelaufen. Aber es war auch eine echte Erfahrung, in Japan – wo der Marathon sehr prestigeträchtig ist – an einem Wettkampf teilzunehmen und gegen so viele talentierte Frauen anzutreten!
Ich konzentriere mich auf das Positive, insbesondere darauf, wie weit ich schon gekommen bin, und dass mich nur noch ein Bruchteil der Strecke vom Ziel trennt.
Chris Thompson ist einer der bekanntesten britischen Langstreckenläufer. Über 10 km ist er die drittschnellste Zeit aller britischen Läufer aller Zeiten gelaufen (27:27,36). Auch in London 2012 war er dabei. Heute konzentriert er sich darauf, bei Wettkämpfen über die halbe und volle Marathon-Distanz oben auf dem Treppchen zu landen.
Meinen ersten Marathon lief ich 2011 in London. Meine Zeit war 2 Stunden, 11 Minuten, 19 Sekunden. Damit machte ich den 11. Platz. Der Weg vom ersten Trainingstag bis zu dem Moment, in dem ich die Ziellinie überquert habe, und auch die Wochen danach – das war eine Reise, wie ich sie in meiner gesamten Karriere als Läufer noch nicht erlebt hatte.
Bislang habe ich dreimal in London und einmal in New York teilgenommen. Beide Wettkämpfe waren auf ihre eigene Art aussergewöhnlich, aber London trägt trotzdem den Sieg davon. Es ist einfach mein Heim-Wettkampf. Du hast das Gefühl, jeder dort steht vollkommen hinter dir, und das habe ich gebraucht. Ausserdem ist es sehr cool, durch die Strassen einer Grossstadt wie London zu laufen, weil diese Strassen normalerweise voller Autos und voller Trubel sind. Beim Marathon wimmelt es dagegen von Läufern und Fans. Für diesen einen Tag wird die Stadt vollkommen vom Marathon beherrscht.
«Wie fühlst du dich?» ist eine Frage, die man sich beim Marathon immer wieder stellt; im Vergleich dazu liegt der Fokus gar nicht so sehr auf der eigenen Leistung. Der Grund dafür ist, dass man versucht, seine Kräfte und Anstrengungen auf dem Weg vom Start zum Ziel einzuteilen, indem man die verfügbare Energie nutzt, anstatt übermässige Laktatbildung zu riskieren. Dieses Feedback an das Gehirn sorgt dafür, dass sich in deinem Kopf immer mehr Szenarien abspielen. Es ist wichtig, Strategien zu finden, mit denen man das bewältigen kann. Ein gestählter Geist und viel Zuversicht sind genauso wichtig wie ein starker Körper. Den Wettkampf in kleine, gut zu bewältigende Abschnitte einzuteilen, spielt für mich dabei eine wichtige Rolle.
Weil das Erfolgserlebnis danach keinem anderen Laufereignis gleichkommt. Während der Vorbereitung auf meinen ersten Marathon dachte ich die ganze Zeit, es geht nur um das Ergebnis und darum, wie schnell ich laufe. Nichts anderes war von Bedeutung. Damit lag ich komplett falsch. Das Erfolgserlebnis und das Gemeinschaftsgefühl am Marathon-Tag sind einfach unglaublich. Vielleicht sind Elite-Sportler dabei, aber alle haben an diesem Ereignis teil und feiern einen unglaublichen Erfolg. In der Stadt herrscht danach eine so lebendige Atmosphäre von Zufriedenheit, Stolz und Schmerz, die alle teilen. Ob Sieg, Niederlage oder Gleichstand – wir alle kamen, sahen und liefen einen Marathon.
Mit nationalen Meistertiteln von 1.500 m bis hin zum Halbmarathon sowie zwei Medaillen bei den Europäischen Meisterschaften 2014 (Silber über 10.000 m und Bronze über 5.000 m) hat Andy bisher eine fantastische Läufer-Karriere hingelegt. Jetzt will er erstmals über die Marathon-Distanz antreten: beim London Marathon 2019. Wir haben die offensichtliche Frage gestellt: Warum?
Ich komme langsam in die späteren Phasen meiner Karriere und dachte, wenn ich es jetzt nicht mit der Marathon-Distanz versuche, bekomme ich vielleicht nie die Gelegenheit dazu. Ausserdem verliere ich langsam einen Teil dieses ungehemmten Tempos, das ich vorher hatte. Auch darum schien der Zeitpunkt für eine Veränderung günstig.
London ist der grösste Marathon der Welt, und es ist mein Heim-Marathon. Ich muss mich nicht akklimatisieren, weil ich bereits hier lebe und trainiere. Mit dem Zug brauche ich nur eine Stunde dorthin. Darum ist mir die Wahl nicht schwergefallen.
Erst vor Kurzem ist meine Grossmutter gestorben. Sie war einer meiner grössten Fans und hat sich wirklich darauf gefreut, mir in London zuzuschauen. Darum werde ich noch einmal alles geben, wenn es schwer wird, in dem Wissen, dass sie mich von dort oben anfeuert.
Nico Montanez und Margo Malone sind aufstrebende Langstrecken-Stars des Mammoth Track Club in Kalifornien, USA. Ihr erster internationaler Wettkampf wird der Zürich Marathon 2019 in der Schweizer Heimatstadt von On sein.
Nico: Schon in der High School und gerade auch im College war ich bei langen Workouts (Tempo-Läufen, langen Läufen, Zwei-Meilen-Wiederholungen) immer besser als bei kurzen Intervall-Workouts. Die längeren Workouts waren mein Alltag. Bald darauf wollte ich eine echte Herausforderung – um zu sehen, ob ich wirklich ein Marathonläufer bin oder mir nur etwas vormache. Bei meinem ersten Marathon war meine Pace 5:12 pro Meile (3:13 pro Kilometer) mit einer Zeit von 2:16:24. Da wusste ich, dass ich dafür geschaffen bin!
Margo: Zürich wird mein erster Marathon sein. Ich freue mich wirklich darauf, diese Distanz zu probieren, denn im Training haben mir die längeren Workout-Tage immer am meisten Spass gemacht. Ich lebe in Mammoth Lakes, Kalifornien; dort umgeben mich kilometerlange Trails, und die Inspiration zum Marathon ist überall. Coach Kastor und ich dachten, es wäre eine aufregende Herausforderung für den Frühling.
Nico: Ich freue mich aus mehreren Gründen schon sehr. Erstens ist es mein erster internationaler Wettkampf. Das erste Mal ist immer unvergesslich – egal, wie das Ergebnis ist. Zweitens ist die Rennstrecke eben und schnell. Es wird wirklich Spass machen, auf einer so schnellen Strecke zu sehen, wie fit ich wirklich bin.
Margo: In Zürich anzutreten ist eine fantastische Chance, auch durch den Support und das familiäre Gefühl des On-Hauptquartiers. Ich war noch nie in Europa und freue mich darauf, die Gegend zu entdecken!
Nico: Alles eine Frage der Einstellung. Wenn es hart auf hart kommt, muss man eben härter sein. Ich liebe es, mich stark zu fühlen, wenn in den späteren Phasen des Marathons der echte Schmerz beginnt.
Margo: Wenn der Marathon schwer wird, werde ich mich an die vielen Trainingskilometer mit meinen Teamkollegen erinnern und Vertrauen in die Vorbereitung haben. Auch der Gedanke an die Mammoth Mountains wird mir helfen, alles ins rechte Licht zu rücken, wenn es schwer wird.
Nico: Ich glaube, wir Menschen sind dafür geschaffen, aktiv zu sein. Wir wurden dafür geboren, uns zu bewegen. Und wie kann man seine Bewegung oder seinen Stil besser ausdrücken als bei einem Marathon? Es ist eine wirklich grosse Aufgabe, aber das Gefühl beim Überqueren der Ziellinie lohnt jede noch so schwere Herausforderung. Also stelle dich der Marathon-Distanz, um dir selbst Ausdruck zu verleihen. (Und übrigens: Wenn dir der Gedanke, 42,195 km zu laufen, Angst macht, dann bist du auf dem richtigen Weg).
Margo: Egal mit welcher Pace – einen Marathon zu beenden, ist ein riesiger Erfolg! Hier steht die menschliche Ausdauer auf dem Prüfstand. Meiner Meinung nach erhält man durch die Distanz bleibende Einblicke in die Bedeutung von Durchhaltevermögen und Stärke. Ausserdem steht der Marathon für eine Gemeinschaft. Die Energie in Zürich wird perfekt sein, um die Läufer über die ganzen 42,195 km zu tragen.
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