

Wer sich gerne aktiv in der freien Natur bewegt wurde in diesem Jahr vor eine besondere Herausforderung gestellt. Man musste mehr Zeit zu Hause verbringen und Reisen sind aktuell nur mit Einschränkungen möglich. Fotograf Alex Strohl zeigt, wie man auch in der Heimat neue Abenteuer erleben kann.
Alex Strohl hat durch seine Arbeit die entlegensten und schönsten Ecken dieser Erde kennengelernt. Seine Fotografie zeigt aus dem Leben gegriffene, authentische Momente.
In seiner Kindheit faszinierten ihn die Geschichten von Familienmitgliedern, die während ihrer Sommerferien den „Stevenson“ (Trail) absolvierten. Die Route ist eine mehrtägige Wanderung durch die französischen Cevennen. Alex‘ Elternhaus liegt in dieser landschaftlich schönen und gebirgigen Region. „Der Stevenson Trail war mein erstes Abenteuer in der eigenen Heimat“, erzählt uns Alex.
Erstmals durchwandert wurde der Trail 1878 vom jungen schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson. Er ist 262 km lang und hat eine maximale Höhe von 1697 m. Roberts amüsanter Reisebericht „Travels with a Donkey in the Cévennes“ hat viele Leute motiviert, genau wie er dem Alltag zu entfliehen und seinen Spuren zu folgen.
Angesichts der Reisebeschränkungen im Jahr 2020 beschloss auch Alex, sich erneut auf dieses besondere Abenteuer in seiner Heimat zu begeben. Es war eine Erfahrung, die ihn verändert hat.
Obwohl Alex in dieser Region aufgewachsen ist, hat er die Gegend nie wirklich erkundet. „Es ist schwer, etwas Bekanntes mit neuen Augen und auf kreative Weise zu betrachten, deshalb habe ich nie wirklich Fotos gemacht, als ich hier aufwuchs.“
„Ich sage selten, dass ein Auftrag ein Traumprojekt war. Auch wenn ich etwas mache, was ich gerne tue. Oft musst du einfach arbeiten, deine Ziele erreichen und praktisch denken. Und obendrein musst du gute Fotos machen. Das kann manchmal entmutigend sein. Aber diese Reise wollte ich unbedingt machen und sie war ausserdem nahe von meinem Zuhause.“
Alex kehrte nicht nur zu seinem Elternhaus zurück, er wollte auch Zeit mit der Familie verbringen. So begleiteten ihn sein Vater Frederic und seine Frau Andrea auf einzelnen Etappen seines Abenteuers. Alex reist lieber in Gesellschaft und teilt seine Erfahrungen in der freien Natur. Er änderte einzelne Abschnitte von Stevensons ursprünglicher Route ab, um Gebiete einzuschliessen, die neu entdecken wollte. So konnte er in einem ihm bekannten Gebiet dennoch ein neues Abenteuer erleben.
„Es war toll, meinen Vater mit 83 wieder auf den Trail zu bringen. Das letzte Mal haben wir das wahrscheinlich 2015 gemacht.“ Sein Vater Frederic begleitete ihn auf dem höchsten und herausforderndsten Abschnitt der Wanderung.
„Die Temperaturen lagen bei 3 Grad. Wir hatten starken Gegenwind. Es war so neblig, dass ich ein paar Mal die Karte herausholen musste.“ Nachts in den Hütten lagen die Temperaturen oft unter Null.“
„Es ist sehr interessant, denn im Rhône-Tal ist es flach und heiss. Dann gehst du nach Westen und plötzlich sieht so aus.“ Alex deutet mit seiner Hand eine dramatische Steigung an: „Und dann steigst du von 300 m plötzlich auf 1000 m empor. Und dieser Höhenunterschied, der für alpine Verhältnisse nicht ungewöhnlich ist, verändert das Wetter komplett.“
Das berühmte schlechte Wetter in dieser Hochebene mag Alex besonders. „Die Leute dort oben müssen sich mit den Elementen auseinandersetzen. Ich habe das Gefühl, dass der Herbst in der Region ein ständiger Wechsel zwischen zu heiss und zu kalt ist. Man muss sich auf winterliche Kälte, aber auch auf sehr milde Temperaturen an einem sonnigen Tag vorbereiten.“
„Wir hatten an zwei von sechs Tagen Regen, daher brauchten wir die wasserdichte On-Ausrüstung. Die Krönung der ganzen Sache war, dass wir eine „Episode Cévenol“ hatten – ein Wetterereignis, bei dem ein vom Mittelmeer kommender Sturm durch Marseille und dann nach Norden und Westen und dann hinauf zieht“, erklärt Alex. „Es war ziemlich nervig, aber es spiegelt diese Region wider.“ Wetterereignisse wie dieses treten normalerweise nur ein- oder zweimal pro Saison auf. Trotz der zusätzlichen Herausforderung war Alex froh, dieses Wetterschauspiel während der sechs Tage erleben zu dürfen.
Mit der Ankunft seiner Frau wechselten auch die Wetterverhältnisse zu herrlichem Sonnenschein. „Normalerweise besuchen wir die Gegend im Sommer, wenn es viel zu heiss ist, etwas zu unternehmen. Dieses Mal konnte ich Andrea eine intimere Seite der Landschaft zeigen, in der ich aufgewachsen bin. Sie sagte sogar, dass dies wahrscheinlich das Beste war, was wir jemals in der Region an gemeinsamen Trips unternommen haben.“
Für die Landschaftsaufnahmen verwendet Alex eine spezielle Kamera und zum Einfangen der Momente dann eine kleinere Filmkamera. „Man muss eine Balance finden, im Moment zu sein und gleichzeitig die Möglichkeiten zu erkennen. Die Fotografie gibt mir einen Grund, sechs Tage in den Bergen wandern zu gehen.“ Als er jünger war, war seine Kamera ebenfalls häufig seine Entschuldigung. „Wenn ich die ganze Nacht wach bleiben wollte, um die Sterne anzuschauen, war die Kamera mein Grund es zu tun.“
Für die Landschaftsaufnahmen verwendet Alex eine spezielle Kamera und zum Einfangen der Momente dann eine kleinere Filmkamera. „Man muss eine Balance finden, im Moment zu sein und gleichzeitig die Möglichkeiten zu erkennen. Die Fotografie gibt mir einen Grund, sechs Tage in den Bergen wandern zu gehen.“ Als er jünger war, war seine Kamera ebenfalls häufig seine Entschuldigung. „Wenn ich die ganze Nacht wach bleiben wollte, um die Sterne anzuschauen, war die Kamera mein Grund es zu tun.“
Reisen zu weit entfernten neuen Orten erleichtern den kreativen Prozess und die Inspiration. Jetzt müsse er härter dafür arbeiten, sagt Alex. „Ich finde es sehr stimulierend, einfach nur einen Fuss vor den anderen zu setzen. Zieh dir Schuhe an und wandere einfach den ganzen Tag. Du hast Zeit, Ereignisse zu verarbeiten, über neue Ideen nachzudenken, und am Ende des Tages fühlst du dich gut. Ich würde den Leuten raten, einfach so viele Spaziergänge wie möglich zu machen – wo immer sie können.“
Alex ist fest davon überzeugt, dass man trotz der Pandemie immer noch nach draussen gehen und neue Abenteuer erleben kann.
Auch der Jahreszeitenwechsel soll uns vor Aktivitäten in der Natur nicht abhalten. Wir haben eine Liste der On-Artikel zusammengestellt, die Alex und seine Familie auf ihrem Abenteuer mitgenommen und getestet haben.
Wenn du in die Fussstapfen von Robert Louis Stevenson treten und es Alex und seiner Familie gleichtun willst, schau dir die folgende Beschreibung der angepassten Stevenson Trail-Route an.