

Die Profi-Tipps von Iga Świątek helfen Anfänger*innen und Aufsteiger*innen, ihr Selbstvertrauen auf dem Platz zu stärken.
Die Anmut und Kraft von Profispieler*innen hat etwas Faszinierendes, das schon einmal dazu verleiten kann, selbst zum Schläger zu greifen. Unabhängig davon, ob du mit Freund*innen ein paar Bälle schlägst oder ein lokales Turnier gewinnen willst: Die Grundlagen machen den Unterschied. «Es ist wichtig, die Bewegungsabläufe von Anfang an korrekt zu erlernen, um spätere Probleme zu vermeiden», erklärt Tennisprofi Iga Świątek. «Denn später ist es sehr schwierig, die Technik noch zu ändern.» Von den Regeln und der Punktevergabe bis hin zu Aufschlägen und Vorhänden: Dieser Guide hilft dir, mit Selbstvertrauen auf den Platz zu gehen.
Kleidung und Schuhe beeinflussen, wie du den Platz betrittst. Hier ist, was du brauchst, um loszulegen:
- Schuhe: Tennisschuhe sind der Schlüssel zu Stabilität, schnellen Seitwärtsbewegungen und gutem Halt auf allen Belägen. Laufschuhe stabilisieren deine Knöchel nicht genug.
- Kleidung: Setze auf leichte, atmungsaktive Kleidung wie einen Tennisrock und ein Tanktop oder Shorts und ein T-Shirt. Wähle dabei feuchtigkeitsableitende Stoffe, um kühl und trocken zu bleiben. Wenn du draussen spielst, solltest du unbedingt eine Cap oder einen Visor tragen.
- Schläger: Dein wichtigstes Werkzeug auf dem Platz. Wähle einen Schläger, der gut in deiner Hand liegt und zu deinem Können passt. Sportgeschäfte können dir helfen, die richtige Wahl zu treffen.
- Bälle: Ein einzelner Ball reicht nicht aus. Schnappe dir eine Balldose, damit du weiterspielen kannst, ohne jedem Schuss hinterherrennen zu müssen.
Beim Tennis gibt es viele Regeln, aber Iga Świątek rät: «Ich würde mich darauf konzentrieren, einen guten Coach zu finden: Jemanden, der dir wirklich alles erklären kann. Tennis ist ziemlich kompliziert.»
Wenn du erst einmal das Layout des Tennisplatzes und die Grundregeln kennst, ist es, als würdest du eine neue Sprache sprechen. Jede Seite hat zwei Aufschlagboxen, und die Aussenlinien begrenzen das Spielfeld: innere Seitenlinien beim Einzel, volle Breite beim Doppel.
Die Spieler*innen beginnen auf den gegenüberliegenden Seiten des Netzes. Der Ball wird auf der rechten Seite hinter der Grundlinie aufgeschlagen und fliegt diagonal in die gegnerische Aufschlagbox. Landet er drin, beginnt der Ballwechsel. Das Ziel: den Ball im Spiel halten, innerhalb der Linien schlagen und die Gegner*in ausmanövrieren.
Klingt eigentlich ganz einfach – solange du dich nicht vom Ball (oder den Regeln) irritieren lässt.
Das Spiel beginnt mit Liebe. Denn null Punkte werden im Tennis tatsächlich als «Love» bezeichnet. Die Punktevergabe im Tennis wirkt auf den ersten Blick seltsam, aber wir erklären sie Schritt für Schritt. Ein Tennis-Match besteht aus Sätzen (im Englischen «Sets» genannt), und diese Sets bestehen aus Spielen («Games»). In jedem Game erhalten die Spieler*innen Punkte.
Der erste Punkt bringt dich auf 15, der zweite auf 30 und der dritte auf 40. Dann brauchst du nur noch einen Punkt, um ein Game zu gewinnen. Erreichen aber beide Spieler*innen 40 Punkte, wird das als Einstand («Deuce») bezeichnet. Dann musst du zwei aufeinanderfolgende Punkte holen, um das Game zu gewinnen.
Für einen Satz musst du mindestens sechs Games mit einem Vorsprung von zwei Games gewinnen (z.B. 6:4 oder 7:5). Bei einem Gleichstand von z.B. 6:6 kommt ein Tiebreak ins Spiel. In einem Tiebreak müssen die Spieler*innen sieben Punkte erreichen, mit mindestens zwei Punkten Vorsprung.
Bei den meisten Turnieren wird der beste von drei Sätzen gespielt, d. h. wenn du zuerst zwei Sätze gewinnst, gewinnst du das Match. Diese Struktur macht Tennis so spannend. Es geht um Strategie, Ausdauer und darum, den Druck aufrechtzuerhalten.
Lerne mehr dazu, wie die Punktevergabe im Tennis funktioniert.
Übung steht am Anfang von Perfektion. Ganz egal, ob du alleine, mit einem Coach oder Freund*innen trainierst: regelmässiges Üben stärkt dein Selbstvertrauen und schärft dein Spiel. Hier erfährst du, wie du die Basics richtig hinbekommst:
- Aufschlag: Stelle dich hinter die Grundlinie, wirf den Ball ganz leicht nach vorne und schwinge den Schläger gleichmässig. Wechsle zwischen der rechten Platzseite (Deuce-Seite) und der linken Platzseite (Advantage-Seite) ab und ziele dabei auf die diagonal gegenüberliegende Aufschlagbox. Verlasse dich nicht nur auf deine Kraft, sondern trainiere auch deine Technik.
- Vorhand: Positioniere dich seitlich zum Netz. Schwinge von unten nach oben und ziehe durch. Schlage den Ball sauber mit der Mitte des Schlägers für maximale Kontrolle.
- Rückhand: Probiere sowohl einhändige als auch beidhändige Schwünge aus, um herauszufinden, was sich am natürlichsten anfühlt. Eine solide Beinarbeit hält dich in Balance. Übe so lange, bis es Klick macht.
- Volley: Bleibe mit kurzen, kontrollierten Schlägen in der Nähe des Netzes. Halte den Schläger hoch und führe den Ball mit einem fixierten Handgelenk.
Beim Tennis geht es mindestens so sehr um mentale Disziplin wie um körperliches Können. Die Etikette sorgt dafür, dass das Spiel fair bleibt und Spass macht. Hier erfährst du, wie du auf und neben dem Platz respektvoll bleibst:
- Warte auf eine Pause, um das Spielfeld zu überqueren: Tennis erfordert hohe Konzentration, störe also den Spielfluss nicht. Warte, bis ein Punkt beendet ist, bevor du das Spielfeld betrittst oder verlässt. Eine kleine Geste kann viel bewirken.
- Rufe deine eigenen Linien ehrlich auf: Wenn es keine*n Schiedsrichter*in gibt, bist du am Zug. Triff faire Entscheidungen, auch wenn es dich den Punkt kostet: Fairness gehört zum Sportsgeist.
- Bleibe bereit und konzentriert: Tennis ist ein schnelles Spiel. Sei vor dem Aufschlag deiner Gegner*innen bereit, um den Spielfluss aufrechtzuerhalten.
- Respektiere die Platzzeit: Wenn andere warten, solltest du pünktlich fertig werden und den Platz sofort verlassen.
- Rufe deine Punkte auf: Sage sie vor jedem Aufschlag laut an, um Streitigkeiten zu vermeiden und den Spielfluss aufrechtzuerhalten.
- Kleide dich für den Platz: Von klassischem Weiss in Wimbledon bis zu schicken Polos und Kleidern mit V-Ausschnitt – die Wahl liegt bei dir. Achte einfach darauf, dass deine Schuhe nicht abfärben, um den Platz zu schützen.
- Schüttel die Hand (oder gib einen Fistbump): Ob Sieg oder Niederlage: ein kurzer Händedruck zeugt von Respekt und Liebe zum Spiel.
Wenn du diese Regeln befolgst, bist du auf dem besten Weg, dich auf dem Court beliebt zu machen.
Anfangsfehler können deinen Fortschritt bremsen. Vermeide diese gängigen Fehler, um schnell besser zu werden.
- Das Aufwärmen auslassen: Wenn du dich sofort ins Spiel stürzt, erhöht sich dein Verletzungsrisiko. Kurzes Joggen und ein paar Beinschwünge machen dich fit fürs Spiel. Wärmst du dich mit deinen Partner*innen auf, vergeht die Zeit wie im Flug.
- Den Fokus verlieren: «Im Tennis ist es schwierig, konzentriert zu bleiben, weil du viele Pausen hast. Es gibt so viele Dinge, die dich ablenken können», sagt Iga Świątek. «Konzentriere dich daher auf deine Atmung und deine Taktik und bleibe auch in deinen Gedanken proaktiv.»
- Den Schläger falsch halten: Ein schlechter Griff oder eine schlechte Haltung beeinträchtigen die Kontrolle. Greife den Schläger nicht zu fest. Versuche es mit dem kontinentalen oder östlichen Griff und halte deine Knie leicht gebeugt, um die Balance zu halten.
- Kraft vor Technik: Starke Schwünge machen Spass, führen aber zu wilden Schlägen. Achte auf deine Beinarbeit und einen gleichmässigen Schwung und mit der Zeit wird die Kraft von selbst kommen.
- Stehenbleiben nach einem Schlag: Beim Tennis dreht sich alles um Bewegung. Begib dich nach jedem Schlag in eine neutrale Position, damit du auf den nächsten Schlag vorbereitet bist.
Dieses Wissen um die Tennisgrundlagen ist nur der Anfang. Zieh deine On Tennisschuhe an, schnapp dir deinen Schläger und geh auf den Platz. Egal, ob du den Aufschlag übst, an deiner Vorhand arbeitest oder mit Freund*innen spielst – der beste Weg, dich zu verbessern, ist, einfach zu spielen.