

Triff den Freundeskreis, der Geflüchteten mit Sport, Essen und Theater hilft, sich in Österreich zurechtzufinden.
Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Geflüchteten, die vor allem aus Syrien nach Österreich kamen, rasant an – und Daniel Kemper und sein Freund Joe Schramml fühlten sich verpflichtet zu helfen. Ihre langjährige Erfahrung darin, Communitys durch Sport aufzubauen, hat sie dazu inspiriert, das Fussballprojekt PlayTogetherNow ins Leben zu rufen. Inzwischen umfasst ihre Wiener Basisgruppe auch einen Laufclub, einen Kochkurs, ein Schauspiel- und Theaterprojekt, einen Frauenfussballverein – und vieles mehr. Hier teilt Daniel ihre aussergewöhnliche Geschichte.
Die meisten Geflüchteten, die [2015] nach Wien kamen, waren junge Männer – oft zwischen 15 und 17 Jahren – aus Konfliktregionen wie Syrien und Afghanistan. Viele von ihnen, vor allem Afghan*innen, liebten Fussball schon vorher. Joe und ich besuchten die Asylcamps, um ihnen unsere Idee zu präsentieren. In gewisser Weise war es wie ein Pitch. Wir haben ihnen angeboten, sich uns anzuschliessen – und viele haben es getan.
PlayTogetherNow begann mit Fussball. Die meisten Menschen kennen das Spiel und wissen, was Fair Play ist. Da Joe und ich auch gerne Fussball spielen, dachten wir, das wäre ein guter Anfang. Unser Laufclub RunTogetherNow war besonders wichtig, um die ukrainischen Geflüchteten zu erreichen. Sie kommen seit Beginn des Krieges in der Ukraine im August 2021 nach Wien. Es war wie ein Déjà-vu, als wir die Menschen am Bahnhof ankommen sahen. Genau wie 2015.
Das Projekt «Theater der Träume» haben wir nach dem grossen Erfolg unseres Fussballprojektes ins Leben gerufen. Dort haben wir festgestellt, dass es unter den Geflüchteten unterschiedliche Interessen gibt. Die Theatergruppe hat kurz vor der Pandemie 2019 ein grosses Stück [in Wien] aufgeführt – und seitdem sind noch einige weitere gefolgt.
Unser Frauenfussballteam heisst PlayTogetherNow Phoenix. Sie spielen in der Amateurliga der Frauen hier in Wien. Das Projekt SwimTogetherNow, das professionelles Schwimmtraining anbietet, bietet separate Workshops für Frauen und Mädchen an. Wir haben erkannt, dass sich unsere Community so am wohlsten fühlt. An diesen Trainings nehmen Frauen und Mädchen im Alter von 12 bis 40 Jahren teil.
Das Projekt CookTogetherNow bietet eine Gelegenheit, alle Teilnehmenden unserer Projekte zusammenzubringen. Wir kochen gemeinsam und laden alle Mitglieder, Freiwillige, Partner*innen und unsere erweitere Community zum gemeinsamen Essen ein. Es ist eine gute Gelegenheit, die Gemeinschaft zu fördern, und wir ermutigen auch die Wiener*innen, dabei zu sein. Sie können Kontakte vermitteln und Ratschläge für den Alltag oder den Beruf geben.
Bei langjährigen Mitgliedern müssen wir überlegen, wie wir sie heute am besten unterstützen können. Ihre Grundbedürfnisse haben sich verändert. Da viele von ihnen Asyl erhalten haben und arbeiten dürfen, geht es darum, eine Arbeit zu finden: Wie sollen sie sich bei Vorstellungsgesprächen präsentieren? Und wie schreiben sie einen Lebenslauf? Wir versuchen, uns gemeinsam mit unserer Community weiterzuentwickeln und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Wir sind nach wie vor zu 100 % ehrenamtlich organisiert. Heute coachen 50 bis 60 Freiwillige die verschiedenen Programme und bieten Mentoring an. Einige von uns arbeiten 20-30 Stunden pro Woche daran, zusätzlich zu Vollzeitjobs und Familien. Im Laufe der Zeit wollen auch einige Geflüchtete, die schon länger dabei und mit dem Geist von PlayTogetherNow vertraut sind, Mentor*innen für die neueren Mitglieder werden. Das ist eine schöne Sache.
Erfahre mehr über PlayTogetherNow.