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5 einfache Schritte, um deine Tennis-Vorhand zu perfektionieren

Die Vorhand zu beherrschen, ist der Schlüssel, um besser Tennis zu spielen. Tennisprofi Flavio Cobolli zeigt dir fünf einfache Schritte für eine stärkere Technik.

Ben Shelton schlägt den Ball mit einer Vorhand zurück.
Ben Shelton schlägt den Ball mit einer Vorhand zurück.

Alles begann mit einem Schwung. Bei den Mubadala Citi DC Open 2024 standen sich im Halbfinale zwei Tennisspieler von On gegenüber: Flavio Cobolli gegen den zweitplatzierten Ben Shelton, einen der stärksten Aufschläger auf der Tour. Da Ben mit seinen starken Aufschlägen das Tempo vorgab, brauchte Flavio mehr als nur schnelle Reflexe, um im Spiel zu bleiben. 

Seine Lösung? Eine präzise, gut getimte Vorhand. Durch eine gute Mischung aus Technik, Kraft und Präzision neutralisierte Flavio Bens Aufschlag, behauptete sich in den Ballwechseln und sicherte sich seinen Platz im Finale.

Wenn du neu im Tennis bist, wirst du zwar nicht wie Flavio mit Aufschlägen von 241 km/h konfrontiert werden, aber die Lektion bleibt dieselbe: Eine solide Vorhand hilft dir, im Spiel zu bleiben und selbstsicherer aufzutreten. In diesem Guide erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du eine Vorhand entwickelst, die sich natürlich, flüssig und effektiv anfühlt. Genau wie die Vorhand der Profis.

Schritt 1: Wähle deinen Vorhandgriff

«Die Vorhand ist der Schlag, der am leichtesten zu lernen ist», sagt Flavio Cobolli. «Hast du aber noch nie Tennis gespielt, ist er trotzdem sehr schwierig.» Der Griff ist die Grundlage für eine gute Vorhand. Er bestimmt, wie viel Spin, Kraft und Kontrolle du über den Ball hast. Findest du den richtigen Griff, wird sich deine Vorhand smooth und natürlich anfühlen.


- Eastern-Griff: Flavio empfiehlt Anfänger*innen den Eastern-Griff, da er eine gute Mischung aus Kraft und Kontrolle ermöglicht. Halte den Schläger wie bei einem Handschlag, um flache, durchschwingende Schläge zu machen. Der Griff ist einfach zu erlernen, erzeugt aber nicht so viel Topspin wie fortgeschrittene Griffe.

- Kontinental-Griff: Dieser klassische Griff wird häufig für Aufschläge, Volleys und Slices verwendet. Um ihn zu finden, legst du den ersten Knöchel deines Zeigefingers (Basisknöchel) auf die zweite Kante des Schlägers – ähnlich wie bei einem Hammer. Obwohl der Griff sehr vielseitig ist, wird er heutzutage weniger eingesetzt, da er für das moderne Spiel zu wenig Topspin erzeugt.

- Semi-Western-Griff: Aktuell der beliebteste Griff. Lege deinen Basisknöchel auf die vierte Kante, sodass sich deine Hand leicht unter dem Griff befindet. Dieser Griff sorgt auf natürliche Weise für mehr Topspin und hilft dir, den Ball übers Netz zu bringen und die Schläge im Spiel zu halten. Er ist besonders effektiv auf Sand- und Hartplätzen. 

- Western-Griff: Die beste Wahl für Topspins. Platziere deinen Basisknöchel auf der fünften Kante, sodass deine Hand fast vollständig unter dem Griff ist. Der westliche Griff ist ideal für Grundlinienspieler*innen, die auf Spin und hohe Schläge übers Netz angewiesen sind.  


Dein Griff sollte zu deinem Spielstil passen: bei einem Spielstil mit flachen Schlägen bevorzugen Spieler*innen oft den östlichen Griff, während Spin-lastige Spieler*innen eher zum halb-westlichen oder westlichen Griff tendieren. Probiere die Griffe aus und du wirst merken, welcher der Richtige für dich ist. 

Tennisspieler Joao Fonseca verwendet den östlichen Vorhandgriff.
Tennisspieler Joao Fonseca verwendet den östlichen Vorhandgriff.

Schritt 2: Bringe dich in die richtige Position

Eine solide Ausgangsposition gibt dir Kraft und Kontrolle in deiner Vorhand. Mit diesen Schritten bist du bereit für einen erfolgreichen Schlag:

  1. Beginne in einer athletischen Haltung: Beuge die Knie leicht, stelle die Füsse schulterbreit auseinander und verlagere dein Gewicht auf die Fussballen. So bleibst du leicht und reaktionsschnell. 

  2. Mache einen Split-Step, wenn dein Gegenüber den Ball schlägt und komme mit einem kleinen Sprung wieder ins Gleichgewicht. Das hilft dir, dich schnell in eine neue Richtung zu bewegen.  

  3. Passe deinen Stand an, während du dich auf den Ball zubewegst. Die meisten Spieler*innen verwenden entweder einen offenen Stand (Füsse parallel zur Grundlinie), um schneller bereit zu sein, oder einen neutralen Stand (seitlich, vorderer Fuss zeigt zum Netz) für zusätzliche Stabilität. 

  4. Verlagere dein Gewicht für zusätzliche Kraft: Beginne im neutralen Stand mit dem Gewicht auf dem hinteren Fuss und drücke dich dann nach vorne. Im offenen Stand rotierst du deine Hüften und Schultern, um Kraft in den Schlag zu stecken. 

  5. Bleib tief: Beuge die Knie und nimm eine tiefe Position ein, um Gleichgewicht und Kraft zu verbessern. Vermeide es, zu aufrecht zu stehen, um ein besseres Timing zu haben.  

 Iga Świątek steht bereit, um den Schlag ihrer Gegnerin mit ihrer Tennisvorhand zu erwidern.
 Iga Świątek steht bereit, um den Schlag ihrer Gegnerin mit ihrer Tennisvorhand zu erwidern.

Schritt 3: Beginne deinen Rückschwung

Bereite dich frühzeitig vor, um einen smoothen, kräftigen Schlag zu erreichen. Stell dir vor, du ziehst eine Steinschleuder zurück – je besser das Setup, desto besser der Schuss.

  1. Drehe deine Schultern und Hüften: Bewege nicht zuerst deinen Arm. Sobald du den Ball kommen siehst, drehst du deine Schultern und Hüften zur Seite.

  2. Führe den Schläger zurück: Führe den Schläger mit der nicht-dominanten Hand, um ihn zu stabilisieren, und halte deinen Arm entspannt.  

  3. Bleib kompakt und kontrolliert: Dein Ziel ist ein mittelstarker Rückschwung, der die Kraft ausgleicht, aber nicht so weit ist, dass er dich verlangsamt. Halte den Schlägerkopf unter deinen Schultern und stelle ihn leicht schräg, damit du bereit bist, gleichmässig nach vorne zu schwingen.

Ein guter Rückschwung sollte sich natürlich anfühlen, nicht erzwungen. Je besser du dich vorbereitest, desto einfacher ist es, deinen Schlag zu timen und saubere, kraftvolle Vorhände zu erreichen.

Joao Fonseca leitet den Rückschwung seiner Tennisvorhand ein.
Joao Fonseca leitet den Rückschwung seiner Tennisvorhand ein.

Schritt 4: Schwung und Nachschwung

Wenn du deine Vorhand überstürzt, verlierst du die Kontrolle. Wenn du zu langsam bist, kannst du nicht genug Energie erzeugen. Aber wenn du die Technik richtig beherrschst, wirst du eine perfekt getimte und flüssige Beschleunigung haben.

  1. Leite den Schwung ein: Beginne langsam nach dem Rückschwung und beschleunige allmählich bis zum Ballkontakt. Die Kraft deines Schwungs kommt aus deinen Beinen und deiner Körpermitte, nicht nur aus deinem Arm.  

  2. Armdrehung: Während du nach vorne schwingst, rotiert deine Hand automatisch, sodass sich deine Handfläche am Ende nach aussen dreht. Diese Pronation sorgt für zusätzlichen Topspin und verhindert, dass der Ball zu weit segelt.

  3. Ballkontakt: Bei den meisten Vorhänden solltest du darauf achten, dass der Kontakt vor dem Körper und leicht seitlich (etwa auf Hüfthöhe) stattfindet. Wenn du den Ball zu nah oder zu weit hinter dir schlägst, schränkst du deine Kraft und deinen Winkel ein.

  4. Nachschwung: Nach dem Kontakt setzt du den Schwung ganz natürlich über deinen Körper fort. Bei Topspin-Vorhänden sollte der Schläger über der Schulter oder sogar um die gegenüberliegende Schulter herum enden.

Es ist wie bei einer Kettenreaktion: Jeder Teil des Vorhandschwungs führt zum nächsten. Mit dem richtigen Timing, der richtigen Handrotation und einer kontrollierten Beschleunigung wirst du konsistent kräftige Schläge erzielen.

Ben Shelton zieht seinen Tennis-Vorhandschwung durch.
Ben Shelton zieht seinen Tennis-Vorhandschwung durch.

Schritt 5: Hoher Abschluss

Der Abschluss deiner Vorhand ist genauso wichtig wie der eigentliche Schwung. Ein vollständiger, geschmeidiger Rückschlag bringt nicht nur Konstanz und Kontrolle in deine Vorhände, er bereitet dich auch auf den nächsten Schlag vor. Halte dafür deinen Rumpf angespannt, lehn dich nicht zu weit vor oder zurück, und bleib standfest, aber entspannt. 

Bleib leichtfüssig auf den Fussballen, um schnell reagieren zu können. Kleine, schnelle Recovery-Schritte bereiten dich auf den nächsten Schlag vor – egal, ob du dich nach vorne, hinten oder zur Seite bewegst. Sieh deine Vorhand als vollständigen Zyklus: Schlag, Rückschlag, Recovery. Je besser dein Rückschlag, desto schneller bist du bereit für den nächsten Schlag.

Iga Świątek schwingt ihre Tennisvorhand durch und schliesst hoch ab. Iga Świątek schwingt ihre Tennisvorhand durch und schliesst hoch ab.
Iga Świątek schwingt ihre Tennisvorhand durch und schliesst hoch ab. Iga Świątek schwingt ihre Tennisvorhand durch und schliesst hoch ab.

Häufige Fehler

Sogar die besten Spieler\*innen machen Fehler. Hier sind einige häufige Vorhandfehler und wie du sie umgehen kannst:

-Den Ball zu früh oder zu spät schlagen: Triffst du den Ball zu früh, schliesst sich die Schlagfläche. Der Schlag wird dadurch schwach oder landet im Netz. Triffst du den Ball hingegen zu spät, öffnet sich die Schlagfläche, was zu unpräzisen oder zu langen Schlägen führen kann. Konzentriere dich also darauf, dem Ball zu folgen und einen konstanten Kontaktpunkt vor dem Körper zu finden. Übe das Timing mit einer Ballmaschine oder Partner\*innen.

-Zu starker Einsatz des Handgelenks oder Arms: Wenn du dich zu sehr auf die Bewegung des Handgelenks und des Arms verlässt, kann das zu inkonsistenten Schlägen und Verletzungen führen. Konzentriere dich auf einen smoothen, flüssigen Schwung, der von deinen grossen Muskelgruppen angetrieben wird. Halte dein Handgelenk fixiert, aber entspannt und lasse es auf natürliche Weise abrollen, anstatt es zu schnippen. Deine Beine und dein Rumpf erzeugen die Kraft. Dein Körper wirkt dabei wie eine aufgerollte Feder, die sich in den Schuss hinein entrollt.  

-Schlechte Beinarbeit: Wenn du flachfüssig stehst oder deine Füsse nicht entsprechend ausrichtest, ist es schwieriger, den Ball zu erreichen und deine Schläge verlieren an Balance. Übe die Beinarbeit, um deine Positionierung zu verbessern und dich schnell an Schläge anzupassen. Konzentriere dich auf kleine, schnelle Schritte, um mit der Flugkurve des Balls synchron zu bleiben.  

Die Vorhand zu beherrschen, ist ein wichtiger Schritt, um stärker Tennis zu spielen. Um dein Spiel zu verbessern, musst du deinen Aufschlag verfeinern, deine Rückhand schärfen und mental fit sein. So bleibst du auf dem Platz schnell und ausgeglichen.